An Goethe – Friedrich Nietzsche

Das Unvergängliche
Ist nur dein Gleichniss!
Gott der Verfängliche
Ist Dichter-Erschleichnis…

Welt-Rad, das rollende,
Streift Ziel auf Ziel:
Not — nennt’s der Grollende,
Der Narr nennt’s Spiel…

Welt-Spiel, das herrische,
Mischt Sein und Schein:
Das Ewig-Närrische
Mischt uns hinein!…

[Ein wunderschönes Gedicht zum Abschied von geliebten Personen.]

Abschiedsworte an Pellka – Joachim Ringelnatz

Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.

Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! – Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Mußt nicht so ängstlich dampfen.

Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?

Du bist ein so rührend junges Blut. –
Deshalb schmeckst du besonders gut.

Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, daß du eine Edelknolle
Warst, und daß dich ein Kenner verschlingt.